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Kommune sucht Arzt zur Praxisübernahme

Ambulante Versorgung: Jeder zweite Niedergelassene plant vorzeitige Aufgabe

Weil junge Ärztinnen und Ärzte immer weniger arbeiten wollen und viele Ärzte bald in Rente gehen und zudem lieber in Teilzeit oder alternativen Jobsharing Modellen arbeiten, geht der Sachverständigenrat davon aus, dass im Jahr 2030 50.000 Ärzte aller medizinischen Fachrichtungen auf dem Land fehlen. Die Versorgungssicherheit ist auf dem Land nicht mehr gewährleistet. Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum steht vor großen Herausforderungen.
Lange Anfahrtswege, lange Wartezeiten und schließende Praxen sind für Patienten inzwischen AlltagStudien prognostizieren, dass bis 2035 rund 14.000 Hausarztstellen unbesetzt bleiben – fast 40?% der Landkreise wären dann hausärztlich unterversorgt. Viele erfahrene Landärzt:innen gehen in Pension, während junge Kolleg:innen in Stadtrandgebieten oder direkt in die Stadt ziehen.

Kommune sucht Arzt zur Praxisübernahme


Praxisnachfolge in ländlicher Region

Der Einstieg als Praxisnachfolger:in ist einfacher als eine komplette Neugründung: Junge Ärzt:innen übernehmen eine funktionierende Praxis mit guter Infrastruktur (z.B. Praxiseinrichtung, eingespielte Mitarbeiter:innen, Praxisfahrzeug, EDV u.a.) und haben die Chance, ihrr medizinisches Leistungsspektrum sofort anzubieten. Eine bestehende Praxis zu übernehmen oder zu kaufen, spart Zeit und Investitionen. MVZ und Kliniken in der Umgebung bietem zudem Zusammenarbeit und Unterstützung. Ärzte auf dem Land können sofort aktiv werden und die gewachsenen Strukturen nutzen, um die ambulante Grundversorgung der Gemeinde langfristig zu sichern.
Vorteile Arztpraxis auf dem Land
Ländliche Regionen und Gemeinden bieten eine hohe Lebensqualität und attraktive Arbeitsbedingungen. Wirtschaft und Leben hier sind beschaulich und naturnah – genau das schätzen Ärzte, die ein ruhiges Arbeitsumfeld suchen. Landarztpraxen sind eingebettet in grüne Wiesen und Wälder, mit vielen Rad- und Wanderwegen vor der Haustür. Familienfreundliche Rahmenbedingungen (gute Schulen und Kindergärten, sichere Nachbarschaft) sorgen dafür, dass sich auch Partner und Kinder hier wohlfühlen.


Landarztpraxis: Standortvorteile und Lebensqualität in der Region

  • Naturnahe Umgebung: Frische Luft, viel Grün und gute Erholungsmöglichkeiten im direkten Umfeld.
  • Familienfreundlich: Kinderbetreuung, Schulen und Freizeitangebote im Ort oder der nahen Kleinstadt.
  • Gute Anbindung: Öffentliche Verkehrsmittel und Autobahn in kurzer Nähe, schnelles Internet.
  • Arbeitsumfeld: Ruhige Work-Life-Balance, weniger Konkurrenz als in Großstädten, enge Patientenbindung.
  • Kooperationen: Lukrative Zusammenarbeit mit nahegelegenen Pflegeheimen (z.B. Sprechstunden im Seniorenheim) und Schulen (Präventionsprojekte) 
Diese Standortvorteile machen die Niederlassung auf dem Land zu einer attraktiven Alternative. Ärztinnen und Ärzte, die auf dem Land sesshaft werden, schätzen die Kombination aus anspruchsvoller Arbeit und hoher Lebensqualität weit weg vom Großstadttrubel.
Ärztliche Niederlassung auf dem Land
Service für Kommunen leere Arztpraxis sicher besetzen


Fördermittel für die Niederlassung

Ansiedlungsprämien: Viele Bundesländer und Kommunen zahlen Zuschüsse für Landärzt:innen. So erhalten etwa in Brandenburg Hausärzt:innen (aber auch Augen-, Frauen-, Pädiater:innen, Dermatologen, HNO-Ärzte usw.) in bestimmten unterversorgten Regionen einen Ansiedlungszuschuss bis zu 55.000 Euro. In Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen sind ähnliche Prämien möglich.
Anschubfinanzierung: Die Kassenärztlichen Vereinigungen gewähren in ländlichen Fördergebieten hohe Zuschüsse. Beispielsweise gibt es bis zu 80.000 Euro Anschubfinanzierung für die Praxiusübernahme oder Neugründung einer Praxis. Auch Praxisfilialen und Gemeinschaftspraxen (MVZ, BAG) werden unterstützt. Darüber hinaus können Praxisinhaber:innen Zuschüsse für Personal, Geräte und Fortbildungen erhalten.
Fördermittel für die Niederlassung
Günstige Praxisräume: In vielen Gemeinden gibt es mietfreie oder stark vergünstigte Praxisräume. Teilweise stehen leerstehende kommunale Gebäude zur Verfügung, die saniert und kostenlos übergeben werden. So sparen Ärzte gerade zu Beginn erhebliche Investitionen. In einigen Regionen gibt es sogar Arztpraxen zu verschenken.
Weitere Unterstützungen: Gemeinden helfen bei Behördenwegen, vermitteln Kontakte zu Banken (zinsgünstige Darlehen) und stellen lokale Netzwerkpartner (Pflegedienste, Apotheken, Therapeuten) vor. Kooperationen mit Pflegeheimen können einen wichtigen Standortvorteil darstellen. Viele Förderprogramme sind darüber hinaus kombinierbar.

Zur aktuellen Situation der Landarztversorgung verweisen wir u.a. auf Fraunhofer-Studien und Expertenberichte. Informationen zu Förderprogrammen entstammen den KV-Förderrichtlinien  sowie kommunalen Konzepten. 

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PD Dr. med. Christian Ottomann
18.02.2025

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