Die vorgesehene Aufkaufregelung statistisch überzähliger Arztsitze bedroht fast 9 % aller Arztpraxen bundesweit. Zu diesem Ergebnis kommt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Auch bei einer Anhebung der Grenze des Versorgungsgrades von jetzt 110 % auf 140 % stehen noch rund 12.000 Arzt- und Psychotherapeutensitze vor dem Aus.
Diese Ausdünnung der Praxisabgaben gefährde den gesetzlichen Auftrag der Gewährleistung einer wohnortnahen ambulanten Versorgung, wie der Zi-Geschäftsführer Dr. Dominik von Stillfried betont: „Gerade angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs einer alternden Gesellschaft sind diese Zahlen alarmierend. Außerdem nehmen die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten stetig zu. Wird die heutige Versorgungsstruktur reduziert, können vermeidbare Krankenhausbehandlungen wieder zunehmen.“Künftig fehlen niedergelassene Ärzte für die Praxisübernahmen und Praxis Neugründungen
Von den zur Disposition stehenden Arzt- und Psychotherapeutensitzen wären bundesweit die Fachinternisten mit etwa 37 % betroffen, auch rund 19 % der Psychotherapeuten fänden keine Praxis- Nachfolger. Regional aufgeschlüsselt, läge die KV Bayern mit auszulistenden 2.291 Sitzen unfreiwillig an der Spitze, gefolgt von den KVen Baden-Württemberg (1.254) und Nordrhein (1.440).
In Berlin wären nach einer Anhebung der Grenze des Versorgungsgrads auf 140 % exakt 1.101 Praxen statistisch überzählig. Dies beträfe unter anderem 611 Psychotherapeuten, 186 Fachinternisten, 79 Radiologen und immerhin 12 Kinderärzte. Nicht tangiert von der avisierten Aufkaufregelung hingegen wären etwa hausärztliche, orthopädische, dermatologische und gynäkologische Praxen.
Detaillierte Zahlen zur medizinischen Versorgung in Deutschland finden Sie auch im Internet auf www.versorgungsatlas.de.
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